Datenschutz ist gut - Anwendung und Umsetzung nerven aber

  • Datenschutz ist eine feine Sache, denn niemand möchte gerne das jeder alles und jedes über einen weiß.


    Ich schaue gerne die Serie "Criminal Minds" auf SAT1 und da jagt das FBI Serienkiller. Wenn sie dann genügend Anhaltspunkte zusammengetragen haben, gibt die Computerspezialistin alle Daten in den PC ein, vergleicht es mit unzähligen Datenbanken und sozialen Netzwerken und tada... am Ende bleibt der vermeintliche Killer übrig.

    Da hört sich eigentlich positiv an, weil ja die "Bösen" gejagt werden. Allerdings hat jede Sache 2 Seiten, denn auch die "Bösen" können mit solchen Daten ihre potentiellen Opfer ausspähen.


    Ab Mai tritt die neue EU-Datenschutzgrundverordnung in Kraft. Dies betrifft alle, die eine Internetpräsenz haben - egal ob großes oder kleines Unternehmen oder privat.

    Anja von Meine Torteria hat auf ihrem Blog gerade berichtet, was für ein Aufwand das für sie bedeutet
    https://meine-torteria.blogspot.de/2018/03/neuerungen-DSGVO.html


    Der ein oder andere von Euch hat ja auch eine eigene Website / Bloggerseite. Seit Ihr auch am umsetzen oder lasst ihr es darauf ankommen oder noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt?

    Für letzteren Fall habe ich mal einen Link zur Zeitschrift c't gesetzt. Dort gibt es weiterführende Infos zum Thema.

    https://www.heise.de/ct/ausgabe/2018-5-Die-DSGVO-bringt-den-Buergern-neue-Rechte-3965940.html#zsdb-article-links

  • Prinzipiell ist der Datenschutz schon eine gute Sache. Hat aber wie alles Vor- und Nachteile. Andererseits gehen soviele so leichtfertig mit ihren Daten um, dass sie sich dann aber auch nicht wundern brauchen. Gerade die sozialen Medien geben soviel her, aber wenn dann Gesetz verschärft werden, wird trotzdem genörgelt ;)
    Da braucht oft gar nicht zu den Bösen zu gehören und im Darknet oder anderwo rumkrauchen. Man weiß auch so, wann wer nicht zuhause ist und man es leer räumen kann.


    Da ich Web-/Grafikdesigner von Beruf bin, muß ich bei dem Thema ständig auf dem aktuellen Stand sein. Leicht ist das mit Sicherheit nicht immer, aber man sollte das alles nicht unterschätzen. Und besonders dann wenn es irgendwie kommerziell ist (Kooperationen, Sponsored Posts, Werbebanner etc) wird es Pflicht sich damit auseinanderzusetzen.
    Viele nutzen auch Google Analytics und wissen gar nicht, dass sie rechtlich verpflichtet sind, vorher einen Vertrag bzgl. der Datenverarbeitung mit Google zu machen. Diese FB-Like-Buttons auf Webseiten sind datenschutzrechtlich übrigens schon länger nicht erlaubt. Haben trotzdem viele auf ihrer Webseite.

    Werbung und Co sagen einem wie leicht es doch ist, das alles online zu stellen und seine eigene Webseite oder den eigenen Blog zu haben. Das was aber rechtlich alles dahinter steckt sieht kaum jemand... oder will es nicht sehen, weil es eben Aufwand bedeutet.

    Kleinere Blogs und Webseiten werden mit Sicherheit nicht sofort abgemahnt, aber jeder der online irgendwie vertreten ist, sollte sich damit früher oder später auseinandersetzen. Der 08/15-Blogger ansich betreibt sicherlich kein Schindluder mit den Daten. Aber wer weiß schon, was die zig Werbebanner, Traffic- und Analysetools etc so treiben.


  • Ja, es ist schon erschreckend, wie sorglos und teilweise dumm die Menschen mit ihren Daten umgehen. Ein Beispiel: Über die Weihnachtssaison habe ich in einem Ladengeschäft an der Kasse/Information ausgeholfen. Da werden dann die Kunden beim Kassieren gefragt, ob Sie bereit wären, Ihre Postleitzahl zu verraten - nur diese. Keinen Namen, kein Geburtsdatum, keine vollständige Adresse etc. Wirklich nur die Postleitzahl. Diese wird im Rahmen einer Analyse erhoben, um zu sehen, woher die Kunden kommen, welche Wege sie bereit sind, auf sich zu nehmen um ein bestimmtes Produkt zu kaufen und ob es Sinn macht, neue Märkte dort zu eröffnen, wo besonders viele unserer Kunden herkommen und es noch kein Geschäft gibt.

    Während die meisten gern ihre PLZ mitteilen, musste ich mir auch schon wiederholt von einigen weniger netten Exemplaren anhören, dass es eine Frechheit und ein Eingriff in ihre Privatsphäre sei, danach zu fragen, sie würden ihre Daten nicht jedem x-beliebigen hinwerfen, sondern sehr genau darauf achten, wer ihre wertvollen Daten bekäme und wer nicht. 100% ebenjener Kunden haben dann aber alle mit Kredit-/EC-Karte bezahlt. Das ist Ironie.


    Wie GingkoWerkstatt schon sagte, es ist schwierig up to date zu bleiben, aber enorm wichtig. Ich denke, viele scheuen einfach den Berg an Arbeit, den es anfangs braucht, bis man nicht nur im Thema ist, sondern auch alles im Blog/auf der Homepage etc. umgesetzt hat. Allein die Erstellung einer Page kann ja trotz vieler zur Verfügung gestellter Hilfen einige Mühe kosten und dann ist man erstmal froh, dass man das geschafft hat. Da mag man sich abends eigentlich kaum noch mit rechtlichen Dingen auseinandersetzen, kann ich mir vorstellen.


    Als Gestaltungstechnische Assistentin muss ich mich auch immer wieder damit auseinandersetzen, obwohl ich keinen Blog oder ähnliches betreibe. Und manchmal bin ich froh darum, denn nach meinem eigentlichen Job möchte ich nicht das gleiche auch noch zuhause in meiner Freizeit erledigen müssen. Da lese ich viel lieber die tollen Blogs von anderen, die sich die Mühe machen und genieße das. :)

  • Ich bin auf jeden Fall von der Gruppe die diesen ganzen Aufwand scheuen und mich noch nicht im Detail damit auseinandergesetzt habe.

    Allein das Durchlesen von allem bereitet mir schon Bauchschmerzen. Ufff..


    Na, vielleicht finde ich ja einen Freiwilligen der mir zur Hilfe eilt :D8o

  • Deine Seite ist natürlich wesentlich komplexer durch Shop und die UG, aber ein paar Kleinigkeiten(z.B. fehlender Hinweis zwecks Datenverarbeitung beim Kontaktformular, die Share-Links bei Beiträgen) sind mir beim schnellen rübergucken aufgefallen.
    Da würde ich aber empfehlen, dass wirklich von einem Anwalt durchchecken zu lassen (also der da auch darauf spezialisiert ist). Nicht zuletzt, da du ja auch international agierst und bekannt bist und sich da schneller Abmahner finden würden/werden.

    Die Datenschutzerklärung muß soweit ich das sehe auch angepasst bzw. erweitert werden. Zu Newslettern und allg Cookies steht dort z.B. gar nichts.