Bericht zur My Cake vom 18. + 19. November 2023

  • Das war sie nun, die erste ‚My Cake‘ unter neuer Leitung. Klar war sie „anders“ und die Erwartungen im Vorfeld sehr gemischt.


    Mit der Messe ist man entgegen früherer Äußerungen in der uns gewohnten Halle A 2 geblieben. Die Kombi-Veranstaltung aus Hochzeits- und Tortenmessen hat man räumlich nicht getrennt. Bereits im Foyer, wo bisher immer die Bühne mit Programm und die Collab zu Gunsten der Kinderstiftung Bodensee platziert war, ging es gleich mit den Ausstellern los.


    Auf der linken Hälfte alles zum Thema Hochzeit und auf der rechten Seite Verkaufs- und Mitmachstände aus der Motivtortenwelt. Daneben waren auch bereits die Tische mit dem Tortenwettbewerb. In der Halle war es genau so angeordnet, linke Seite Hochzeit und rechte Seite alles zur süßen Kunst. Mittig der Halle war sehr großzügig das Tortencafe von Weber & Weiß angesiedelt. Als Wiedererkennungszeichen für die Besucher ist man im Tortenmessebereich bei unserem geliebten pinken Teppich geblieben. Auf der Hochzeitsseite war hingegen ein Teppich in der Farbe der Liebe (rot) verlegt.


    Wer jetzt die Showbühne vermisst, muss noch etwas weiterlaufen. Die Messehallen in Friedrichshafen lassen sich je nach Bedarf vergrößern. Die Bühne für die Hochzeitsmodenschau und die Vorführungen/Interviews befand sich ganz weit hinten. Eine viel größere Bühne und mehr Sitzplätze, als wir es bisher kannten. Moderiert hat an beiden Tagen sehr unterhaltsam Sebastian Kronseder.


    Besucher bekamen bei ihrem Eintreffen ein DIN A 4-Programmheft, welches man von zwei Seiten lesen konnte. Einmal alle Infos über die My Cake mit Rahmenprogramm und Workshopübersichten und dazu natürlich alles zur Hochzeitsmesse „Ja, ich will“.


    Die Workshopräume für die Tageskurse waren wie bisher im 1. Stock untergebracht. Soweit ich gehört habe, waren die Kurse nicht alle ausgebucht. Da hätte man vor Ort im Eingangsbereich der Messe vielleicht nochmal Werbung dafür machen können.


    Die Ausstelleranzahl aus der Back- und Motivtortenwelt war übersichtlich. Da müssen wir uns nichts vormachen. Großartig neues oder Innovationen gab es da nicht zu sehen. Alle Aussteller haben sich aber große Mühe gegeben und ansprechende Stände präsentiert und soweit möglich Mitmach-Aktionen angeboten.


    Diese kleine Messe bot mir die Möglichkeit sich mit den Tortenmenschen aus Nah und Fern etwas mehr und ausführlicher persönlich zu unterhalten, als es sonst vielleicht der Fall gewesen ist.


    Die „Männer-Ecke“ mit Sekt- und Bierstand sowie Tischkicker wurde von der Halle diesmal ins seitliche Foyer verlegt. Dort hatte man schön großzügig robuste Sitzgelegenheiten zum Verweilen aufgebaut. In Beschlag wurde die „Männer-Ecke“ anfangs aber eher von den Frauen genommen. :D


    Regina und Lena beim Kickern (Tocher + Mutter)
























    Bestuhlung der Männer-Ecke




    Im Vorfeld war die mangelnde Kommunikation ein großes Problem. Das setzte sich auch während der Messe fort. Für die Verpflegung stand zusätzlich im Außenbereich ein Burger-Truck bereit. Den hat nur kaum jemanden gefunden (außer evtl. die Raucher), weil es keine Hinweisschilder gab. Zudem verdeckten die Stände einiger Aussteller die Sicht aus der Halle auf den Außenbereich. Die erwähnte große Bühne am Ende der Halle wurde ebenfalls „gesucht“, weil die Beschilderung nicht auffällig genug war.


    Was mich persönlich störte, war die fehlende Garderobe. Im Winter habe ich einen dicken Mantel, Schal, Mütze und ein zweites (oder drittes 😉) Paar Schuhe dabei. Wohin mit den Sachen? Die ganze Zeit über dem Arm tragen? Wohl eher nicht!

    Gut, es gab ersatzweise Schließfächer. Allerdings waren diese für meinen persönlichen Bedarf zu klein und es waren „Geldräuber“. Den eingeworfenen Euro bekam man nicht zurück! Das bedeutet, man kann nicht mal eben ans Schließfach und seine Einkäufe einstellen oder sich ein Wasser holen. Bei jedem Öffnen musste man einen Euro nachwerfen.


    Auf Nachfrage hieß es, dass eine Garderobenfrau im Verhältnis für das Wochenende zu teuer sei, da nicht so viele Besucher ihre Sachen abgeben würden. OK, das kann ich irgendwie noch nachvollziehen. Aber die „Geldräuber“-Schließfächer nicht. Ist das bei anderen Messen/Veranstaltungen auch so? Ich habe da nicht so viele Erfahrungswerte. Schreib mir gerne einen Kommentar dazu.



    Was aus meiner Sicht dringend :!: geändert/verbessert werden muss, ist die Kommunikation nach außen (Webseite / Social Media / Mails). Wer hier unsichtbar ist, kann nicht automatisch erwarten, dass aktiv nach ihm gesucht wird. Es reicht auch nicht aus, wenn andere (z.B. Aussteller, Wettbewerbsteilnehmer, Besucher) auf den Termin verlinken oder erwähnen.


    Die Messe ist jetzt fast 2 Monate her. Auf der Webseite ist kein Hinweis auf den neuen Termin 2024, obwohl dieser schon im Messeheft abgedruckt war. Im FB- als auch im Insta-Account hat sich nichts getan: ein Post 3 Tage vor der Messe und einer zu Weihnachten. Keine Pressemitteilung nach Ende der Messe. Dazwischen nur als Story geteilte Posts/Bilder anderer Accounts…


    Die Aussteller sind abhängig von Werbung und guter Kommunikation im Vorfeld. Sie selber müssen ihren Messeauftritt zudem rechtzeitig planen und organisieren. Wenn also Werbung und Kommunikation so schlecht laufen, ist das keine gute Ausgangslage. Es ist ein Kreislauf und alle sind voneinander abhängig: Gute Werbung nach außen = mehr Besucher / mehr Tortenwettbewerbsteilnehmern = mehr Umsatz für die Aussteller und mehr Eintrittskartenkäufe (ich verweise in dem Zusammenhang gern auf meine Blog-Beitrag „Das Sterben der Tortenmessen“ aus 2020. Der Inhalt ist weiter aktuell).


    Die Besucherzahlen sind mir zwar nicht bekannt. Das Vorjahr bzw. den Februar-Termin dürften sie aber bei weitem nicht erreicht haben. Teilweise habe ich von extremen Umsatzeinbußen bei den Händlern gehört. Bei den nicht zu geringen Standgebühren und den übrigen Kosten für so eine Messeteilnahme, dürfte deren Herz nicht gerade vor Freude hüpfen.


    Diese mangelnde Medienpräsenz hat u.a. auch dazu geführt, dass viele Besucher den neuen Termin im November als auch die Teilnahme am Tortenwettbewerb verpasst haben. Ich traf eine Mutter mit ihren beiden Töchtern wieder, die ich schon im Februar 2023 auf der My Cake kennengelernt hatte. Die beiden Mädchen hatten damals am Wettbewerb teilgenommen und freuten sich bereits auf das nächste Mal. Ihre Mutter wollte nun schauen, ob es schon ein Thema und Anmeldeschluss für den Wettbewerb gab. Dabei hat sie dann festgestellt, dass die Messe im November ist und der Anmeldeschluss bereits vorbei. Die Mädels waren natürlich enttäuscht. Dennoch sind alle Drei wenigstens als Besucher vorbeigekommen.


    Apropos Tortenwettbewerb. Ja, er war kleiner, aber sehr feiner Wettbewerb mit wahnsinnig tollen Stücken (die Bilder dazu habe ich bei FB/Insta veröffentlich). Und als Krönung wurden nur 3 angemeldete Werke nicht abgeliefert. Das ist eine sensationell gute Quote. Wäre schön, wenn sich dieser Trend durchsetzen würde…



    Fazit:


    Die neuen Veranstalter Jens und Michaela Güttinger hatten bisher keine Berührungspunkte mit der Tortenszene. Die Besucher ihrer anderen Messen (z.B. Hochzeit etc.) kommen einmalig, denn wer heiratet schon so oft (außer vielleicht die beiden Schauspielerinnen Elisabeth Taylor 8x und Zsa Zsa Gabor 9x). 😉


    Das Publikum bei Tortenmessen ist hingegen treu und kommt jährlich wieder. Da gilt es andere Erwartungen/Ansprüche zu erfüllen. Auch der Tortenwettbewerb ist für die Beiden Neuland gewesen und die damit verbundene benötigte Vorbereitungszeit für die Wettbewerbsteilnehmer. Ich hoffe, dass sie aus der Zusammenarbeit und dem Feedback nach der Messe einiges mitgenommen haben und dieses für die My Cake 2024 umsetzen.


    Wir dürfen diese My Cake mit dem neuen Veranstalter nicht mit den My Cake-Messen davor vergleichen. Wir sollten es wie die Jury beim Tortenwettbewerb halten – jede Messe (Torte) wird für sich alleine bewertet. Ich weiß, dass ist nicht einfach und gelingt auch mir nicht immer. Wir sollten dem Veranstalter aber eine Chance geben. Da ist Luft nach oben und bereits durch das Ändern von Kleinigkeiten kann es beim nächsten Mal schon viel besser laufen.

  • Na, dann bin ich mal gespannt auf Nov.2024.
    Konnte ja im Nov.2023 nicht kommen, aber die Kritiken waren insgesamt leider sehr niederschmetternd 😓. Drücken wir die Daumen dass die neuen Veranstalter die Kurve kriegen 🤷‍♀️😉