Kuchen-Shaming

  • "Kuchen-Shaming" - diesen Begriff kann ich bisher nicht. "Body-Shaming" ist mir weit geläufiger. In der FAZ ist neulich eine Kolumne dazu erschienen "Warum man sich nicht für gekauften Kuchen entschuldigen muss".


    Die dort beschriebene Beicht-Situation kenne ich aus Besuchen bei Freunden. Sie genieren sich ein bisschen, weil sie ausgerechnet mir gekauften Kuchen vorsetzen. Aber das täten sie ja nur, weil sie nicht so gut backen könnten. Auch bei meiner Familie kommt das vor. Wenn ich zum Sonntagskaffee komme, solle ich mir keine Umstände machen, sie würden etwas vom Bäcker holen. Da bin ich dann etwas gekränkt. Schließlich will ich als Hobby-Bäckerin meine Back-Ehre verteidigen und sie verwöhnen.


    Gut, ich gebe zu, der Butterkuchen von dem einen Bäcker, der ist einfach nur...Yummy! Den kann ich gar nicht besser machen. Da freue ich mich total, wenn dieser aufgetischt wird.


    Und wie siehst Du das: Muss man sich für gekauften Kuchen schämen?


    Bild von guillermo gavilla auf Pixabay






















    P.S. Derzeit bleibt einem aber wohl gar nichts anderes übrig, als seinen Kuchen beim Bäcker zu kaufen. Am Wochenende habe ich vergeblich versucht ein Paket 405- oder 550-Mehl zu kaufen. Überall war es ausverkauft. Wurde also nichts mit dem selber backen. Womöglich sollte ich das Mehl-Abo abschließen, über das ich an anderer Stelle mal berichtet habe :/


    Hier noch mehr Infos rund um's Mehl

    --> Mehl: Sorten und Typenbezeichnungen in Deutschland, Österreich und Schweiz

    --> Mehl-Museum

    Ach ja, am 20. März ist übrigens "Tag des Mehls"...

  • Also, ich selbst würde meinem Besuch niermals gekauften Kuchen servieren. Aber ich backe ja auch sehr gerne und oft, wie wahrscheinlich alle hier.

    Umgekehrt habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn jemand dazu keine Zeit oder Lust hat. Und in meinem Familien- und Bekanntenkreis weiß ich ganz genau, wo ich ungefragt Kuchen mitbringen kann, wo ich vorher fragen sollte und wer mich schon bei der Einladung fragen wird, ob ich bitte einen mitbringen kann.

    Außerdem würde ich der FAZ-Kolumne zustimmen: Lieber guter gekaufter Kuchen als schlechter selbst gebackener! ;)


    P.S.: Bei uns gab es noch genug Mehl, wenn auch max. 2 kg/Person.

  • Wenn jemand aus meinem Bekannten- oder Freundeskreis nicht backen kann oder keine Zeit hat, ruft mich auf jeden Fall an. Darüber freue ich mich dann immer ;-)

    Ansonsten schließe ich mich cherrycakes an: Lieber guter gekaufter Kuchen als schlechter selbst gebackener!


    Bei uns in Südhessen gibt es noch Mehl!

  • Hier in Düsseldorf scheint Mehl überall ausverkauft zu sein, zumindest in meinem Stadtteil und den direkt umliegen Teilen. Noch nicht einmal die dunklen Sorten wie Roggen- oder Dinkelmehl bekommt man seit etwas über einer Woche.


    Ich sehe es auch wie die Autorin des Artikels; nicht immer hat man Zeit oder Lust oder gar die benötigten Fertigkeiten um (jedesmal) einen Kuchen selbst zu backen, daher käme es mir nie in den Sinn jemanden zu verurteilen, der einen gekauften Kuchen serviert, gerade weil ich aus eigener Erfahrung weiß wie aufwändig das durchaus sein kann. Selbst bin ich mir auch nicht zu schade gekauften Kuchen anzubieten; meine kleine Tochter hatte sich zum Geburtstag mit der Familie einen bestimmten Kuchen aus der Tiefkühlung gewünscht, den sie so gern mag, also hat sie den auch bekommen. Ihr Wunsch nach TK-Kuchen hat mich in meiner "Bäcker-Ehre" auch nicht beleidigt oder ähnliches, da sollte man drüberstehen. Zur großen Feier gab's dann natürlich selbstgebackenen, den sie vorher auf dem Papier designt hat. :)