Im August geht es bei uns feiertechnisch hoch her: 3 Geburtstage und ein Hochzeitstag. Terminlich liegt einer am Anfang und der Rest gedrängt zum Ende. Für mich hat das den Vorteil, wenn meine Kuchenkreationen beim ersten Geburtstagsfest gut schmecken, wird meist festgelegt, dass ich diese beim nächsten Zusammentreffen erneut auftischen soll.
Ich hatte mich aufgrund der sommerlichen Temperaturen für einen Wunderkuchen mit Batida de Coco mit Konditorcreme und einer Mangofruchteinlage entschieden (Tipp: Mischt Mango unbedingt mit Maracuja, ansonsten ist es einfach etwas fad). Außerdem gab es einen herben Schokoladenkuchen gefüllt mit deutscher Mokka-Buttercreme und Preiselbeeren. Beide Torten waren mit Fondant eingedeckt und mit Cake Lace verziert. Der Schokoladenkuchen wurde von allen hoch gelobt und gleich für den nächsten Geburtstag „vorbestellt“. Einzig den Fondant sollte ich weglassen, denn den hat mal wieder -wie so oft- keiner von der Familie gegessen.
Papa’s Geburtstag fiel aufs Wochenende. Der Plan war Donnerstag backen & Pudding kochen; Freitag Buttercreme erstellen und Torte füllen; Samstag dekorieren und dann zu meinen Eltern fahren. Soweit so gut.
Donnerstagabend habe ich nach der Arbeit den Kuchen gebacken und den Mokka-Pudding gekocht (ohne Fertigpulver!). Freitag hatte ich zur Erstellung und Füllung der Torte nur ein kleines Zeitfenster, da ich abends noch verabredet war. Bei den derzeitigen Temperaturen war die Butter mehr als weich, als ich die Buttercreme angerührt habe. Grundsätzlich hat alles funktioniert, nur hatte sie nach dem Vermengen mit dem Pudding überhaupt keinen Stand. Den Kuchen vernünftig zu füllen, wäre nicht möglich gewesen. Also habe ich die Schüssel in den Kühlschrank gestellt und bin dann zu meiner Verabredung gegangen.
Die Buttercreme nochmal aufschlagen und dann die Torte füllen, so jedenfalls hatte ich mir das gedacht, als ich kurz vor Mitternacht wieder daheim war. Zunächst lief das auch ganz gut, aber je länger die Küchenmaschine arbeitete, desto krisseliger wurde die Buttercreme…
Mist
Was habe ich falsch gemacht?
PANIK!
Was jetzt
Buttercreme neu machen
Und das alles nachts um halb eins…
Nein, neu machen war nicht wirklich eine Option. Kurz überlegte ich noch, ob ich nicht irgendwo noch eine Packung mit Fertigbuttercreme hatte oder eine Paradies-Creme von Dr. O. mit Sahne aufschlage, aber beide Alternativen habe ich sofort wieder verworfen.
Und da kam mir Christian Hümbs ins Gedächtnis. In einer Folge von ‚Das große Backen‘ hatte eine der Kandidatinnen genau das gleiche Problem: Die Buttercreme wurde krisselig.
Christian Hümbs hat ihr in dieser Situation geraten, die Buttercreme in der Küchenmaschine mit einem Fön leicht zu erwärmen, während sie geschlagen wird. Im TV hat das geklappt. Und bei mir auch. Die Buttercreme wurde wieder glatt und hatte Stand. Ich konnte nun problemlos die Torte füllen.
Wie man sieht, hat das Fernsehprogramm mal wieder seinen Bildungsauftrag erfüllt.
Danke an Christian Hümbs und ‚Das große Backen‘.